Anti-Gewalttherapie

Eine Grundlage der Anti-Gewalttherapie, wie ich sie anbiete, ist das „Hamburger Modell der Gewaltberatung (GHM)“ (www.gewalt-beratung.de), das auch als theoretischer und praktischer Rahmen der Gewaltberatungsarbeit an vielen Männerberatungsstellen in Österreich angewandt wird, auch bei der Beratungsstelle Männerwelten, an der ich selbst als Berater und Therapeut tätig bin (siehe www.maennerwelten.at).

Mit Gewalt ist hierbei jedes Handeln gemeint, das zur Verletzung der körperlichen Integrität einer Person führt. Dies kann auch psychische Formen miteinbeziehen, sofern diese von körperlicher Gewalt begleitet werden oder auf deren Androhung beruhen. Gewalt ist – in der Regel – kein einmaliges Ereignis, sondern ein Wiederholungsphänomen: Gewalt wiederholt sich, in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen. Deshalb arbeitet man in der Gewaltberatung auch mit dem Konzept des Gewaltkreislaufes, den es zu durchbrechen gilt (vgl. Gewaltkreislauf).

Die Anti-Gewalttherapie geht über das Hamburger Modell hinaus, da sie in der Stärkung von Selbstwert und Eigenverantwortung ebenso wie im „Bergen“ der Gefühle, die der Gewalttätigkeit zugrunde liegen, existenzanalytisch und tiefenpsychologisch verfährt und entsprechende Methoden einsetzt (z. B. Willenstärkungsmethode, Personale Positionsfindung und vor allem die Methode der Personalen Existenzanalyse [PEA]): Es geht dabei wesentlich darum, die eigenen Gefühle besser wahrzunehmen und zu verstehen. Auf dieser Grundlage kann dann gelernt werden, auf die eigenen Grenzen und die der anderen zu achten, ein richtiges Verhältnis von Nähe und Distanz “zur Welt“ zu finden und letztlich die eigene Aggression als konstruktive Kraft einzusetzen.

Die Anti-Gewalttherapie versucht nicht nur, Negatives zu verhindern, ist also nicht nur „anti“, sondern sie arbeitet auch an positiven Visionen der Veränderung, d.h. daran, die Bedingungen für ein sinnerfülltes – gewaltfreies – Leben wieder freizulegen.

Die Anti-Gewalttherapie weist, wenn der Klient sich wirklich auf die Therapie einlässt, eine hohe Erfolgsquote auf. Sie wird als Einzeltherapie und als Gruppentherapie angeboten.

Einführende Literatur: